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Schauburg goes Open Air!

Allabendlich versammeln sich viele gut gelaunte Menschen in den Sommerwochen beim Schloss Gottesaue, um auf der 24 Meter breiten und 10 Meter hohen Bildwand die Filmauswahl zu genießen. Die Kulisse des Schlosses Gottesaue lädt auch dieses Jahr wieder Besucher ein, um mit Familie und Freunden die lauen Sommerabende zu genießen. Bis zu 3.000 Besucher fasst das Freiluftkino in der Oststadt. Dabei sitzen nicht alle auf den bereitgestellten Stühlen, manche machen es sich auch wie bei einem Picknickausflug auf den drei großen Rasenflächen bequem und genießen den Abend unter freiem Sternenhimmel. Kino im Freien ist immer auch ein bisschen wie Happening. Viele kommen aus nah und fern auch einfach nur, um die tolle Atmosphäre vor historischer Kulisse zu genießen. Und das Wetter? Egal! Das Open Air Kino findet bei jedem Wetter statt.

Vom 20. Juli bis 09. September 2018 ist es wieder soweit: Die Open Air Kinonächte am Schloss Gottesaue öffnen ihre Pforten. Jeden Abend ab 19.00 Uhr ist Einlass, es gibt einen gemütlichen Biergarten und verschiedene gastronomische Angebote. Selbstverständlich gibt es auch frisches Popcorn, das gehört schließlich zu einem Kinoabend dazu.

 

Eine schönere Location für ein Open Air Kino kann man sich kaum vorstellen. Gefunden hat sie das 2008 verstorbene Karlsruher Kino-Urgestein Georg Fricker, der über viele Jahrzehnte die Geschicke der „Schauburg“ lenkte. Im Juli 1995 veranstaltet er hier erstmals ein ausgedehntes Open Air Filmfestival, mit damals aktuellen Filmen wie „Delicatessen“, „Nell“ oder dem Überflieger „Pulp Fiction“. 22 Jahre später hat sich an dem erfolgreichen Konzept nichts geändert. „Es ist eben Tradition!“, betont Herbert Born, der die „Schauburg“ vor vierzehn Jahren von Georg Fricker übernommen hat. Probleme von einst (nach wie vor legendär ist der Einsturz des Leinwandgerüsts durch ein Unwetter während der Vorführung!) hat man längst im Griff und hat sogar technisch aufgerüstet. Denn alle Filme werden inzwischen in perfekter digitaler Bild- und Tonqualität präsentiert. Das heißt 5.1 Surround Sound satt und eine Bildauflösung bis 4K Ultra High Fidelity auf einer 24 Meter breiten und 10 Meter hohen Bildwand! Mehr Filmgenuss geht nicht.

 

Hätte es den Markgrafen von Baden-Durlach nicht gegeben, so würde Schloss Gottesaue vermutlich gar nicht existieren. Denn der ließ das Lustschlösschen im 16. Jahrhundert errichten. Bevor es jedoch als Kulisse für eines der schönsten Open Air Kinos in Süddeutschland dienen konnte, musste das Schloss einiges über sich ergehen lassen. Durch die Verheerungen des Pfälzischen Erbfolgekriegs und einem Brand wurde es gehörig in Mitleidenschaft gezogen, diente im Laufe der Zeit mal wieder als Kloster, danach längere Zeit als Kaserne, bis in der Weimarer Republik eine Mietskaserne daraus wurde und in der NS-Zeit schließlich eine Polizeischule. Das in den 80er-Jahren behutsam im Stil der Renaissance wiederaufgebaute Gebäude ist seit 1989 das Domizil der Hochschule für Musik Karlsruhe.

 

Was die Zeitdauer und die Programmfülle angeht, steht das „Schauburg“-Freiluftprogramm im deutschen Südwesten allein auf weiter Flur. Bis auf den spielfreien Montag (Ausnahme: 27.8. mit Besuch von Terence Hill und seinem neuen Film) gibt es volles Programm die ganzen Sommerferien über vom 20. Juli bis zum 9. September. Und das bei jedem Wetter.

 

Der Eintrittspreis beträgt 10 Euro, Kinder bis einschließlich 14 Jahren zahlen nur 6 Euro. Ausnahme am Special Event 27.8., an dem Tag beträgt der Einheitspreis 15 Euro.

Große Leinwand – großes Kino

24 Meter in die Breite und 10 Meter in die Höhe ragt die riesige Bildwand auf dem Gelände des Schloss Gottesaue. In Baden-Württemberg gibt es keine andere Open-Air Spielstätte, die diese 240 Quadratmeter (der durchschnittliche Wohnraum von zwei Familienwohnungen) überbieten würde. Bereits Anfang Juli wird das tonnenschwere Beton-Fundament gelegt und das Gerüst aufgebaut, in das die Riesenbildwand eingespannt wird. Ein Prüfingenieur inspiziert die Bildwandkonstruktion, prüft den korrekten Aufbau und erteilt schließlich die Freigabe.

 

Bespielt wird diese gigantische Fläche mit einem lichtstarken Christie 4K-Projektor, der gestochen-scharfe und helle Bilder garantiert. Die Handhabe mit schweren Filmrollen oder auch der Filmriss gehört der Vergangenheit an. Der Filmvorführer ist während der Vorführung ständig an seinem Arbeitsplatz im Schloss neben dem Projektor, überprüft und regelt Lautstärke und Licht.

 

Um die Bildwand formatfüllend erstrahlen zu lassen bedarf es einer starken Lichtquelle: 6000 Watt benötigt die „Lampe“ des Projektors im Betrieb und erreicht Lichtstärken bis 32000 ANSI Lumen. Kleine, kaum sichtbare Löcher in der Projektionswand, Perforation genannt, sorgen für klare und druckvolle Beschallung. Drei Lautsprechertürme (links, mitte, rechts) verbergen sich in der Gerüstkonstruktion hinter der Bildwand - unsichtbar für den Zuschauer. Aber nicht nur das! Für vollkommenen Kinogenuss ist der Surround-Ton unerlässlich. So werden an die Front des Schlosses Jahr für Jahr sechs Extra-Lautsprecher montiert, die für ein 360 Grad Sounderlebnis sorgen.

Einige Programm Highlights

Am 20. Juli eröffnet die diesjährige Saison mit der Premiere von„303“ - ein altes Wohnmobil vom titelgebenden Typ 303 spielt mit die Hauptrolle in diesem Lovestory-Road-Movie – wir begrüßen die Hauptdarstellerin Mala Emde sowie Regisseur Hans Weingartner am Schloss Gottesaue.

 

Am 28. Juli ist Anne Clark, eine der Pionierin der New Wave Musik, persönlich bei den Kinonächten und stellt Ihren Film „Anne Clark - I'll Walk Out Into Tomorrow” zusammen mit dem Regisseur Claus Withopf in Karlsruhe vor.

 

“Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt“ wird am 29. Juli von den beiden sympathischen Filmemachern Gwendolin Weisser und Patrick Allgaier präsentiert und am 5. August kommt Christian Vogel auf die Open Air Kinonächte und zeigt mit seinem Film „Egal was kommt“ wie er mit seinem Motorrad einmal um die Welt gereist ist.

 

Und last but not least wird am 27. August ein ganz Großer des europäischen Kinos am Schloss Gottesaue zu Gast sein - Terence Hill – er wird seinen neuen Film „Mein Name ist Somebody – zwei Fäuste kehren zurück“ persönlich in Karlsruhe präsentieren.

 

Eine Abendkasse gibt es an den Veranstaltungstagen ab 19 Uhr am Schloss Gottesaue. Auch der Vorverkauf hat begonnen. Karten gibt es in der Schauburg, Marienstrasse 16 (zu den Kino Öffnungszeiten), im Ticketforum in der Postgalerie, im Musikhaus Schlaile und online im Internet unter www.openair-karlsruhe.de