Dokumentarfilm "Geschichten aus der Heimat"

Die Zebras sind unruhig, die Löwen schleichen nervös auf und ab in ihrem Gehege und die Seelöwen lassen es sich gutgehen in ihrem Bassin. Es ist Sommerzeit im Zoologischen Stadtgarten. Kreischende Kinder auf einem Karussell, feiernde Menschen in der Menge, private Weihnachtsfeiern, rührende Augenblicke einer vergangenen Zeit, eingefangen durch die Sucher privater Super8-Kameras. Filmische Fragemente aus der Vergangenheit, locker aneinander montiert in Zeitlupe. Aus den Kaskaden der einzelnen Situationen montiert sich comicgleich der Vorspann, lockt den Besucher zu einer sehr persönlichen Geschichtsreise jenseits weltgeschichtlicher Ereignisse, die zeigt, wie die Menschen der 1960er bis 1980er Jahre in Karlsruhe gelebt haben.

 

Geschichten, die im Strudel der Zeit in Vergessenheit geraten würden, leere Bilder ohne die Geschichten ihrer Erzähler dahinter, die diese selbst erlebt haben und darüber berichten können, wie sie die damaligen Situationen erlebt haben. Die Orte, an denen die Bilder eingefangen wurden, sind ebenso spannend wie die Lebensereignisse, die den privaten Super8-Filmern wichtig waren: die eigene Hochzeit, die Geburt seiner Kinder, der gemeinsame Urlaub am Meer oder in den Bergen, Ausflüge in den Schlossgarten oder ein Badetag am Rheinstrandbad.

 

"Bin ich das wirklich?", fragt die alte Dame, als sie ihr nunmehr 50 Jahre jüngeres Ich mit ihrem Sohn, damals noch Säugling, sieht. Ihre Augen werden glasig und sie beginnt, sich zu erinnern, wie das damals war in Karlsruhe. Wie sie gelebt haben, wie ihre Kinder älter und eingeschult wurden, wie sie miteinander spielten. Wie wild die Geburtstagsfeiern waren, mit Menschen, die heute zum Teil schon gar nicht mehr leben. Melancholie breitet sich aus, aber auch ein Gefühl der Wärme: die Erinnerung an gute Zeiten, die plötzlich wieder so nah sind wie schon lange nicht mehr! Der Film erzählt eben emotionale Geschichten, mitten aus dem Leben.