
Grün ist Trend – auch in der Filmbranche. Doch nicht alles, was sich „nachhaltig“ nennt, ist es auch. Wer mit Einzelmaßnahmen wirbt, ohne ganzheitlich umzudenken, betreibt Greenwashing statt Klimaschutz. Dieser Green Shooting Tipp zeigt, wie ihr Scheinaktivitäten vermeidet, glaubwürdig handelt – und Nachhaltigkeit zur echten Haltung am Set macht.
Was ist Greenwashing – und wie zeigt es sich am Set?
Greenwashing bedeutet, dass sich eine Produktion umweltfreundlicher darstellt, als sie tatsächlich ist. Besonders problematisch ist dies, wenn durch einzelne plakative Maßnahmen von emissionsintensiven Praktiken abgelenkt wird. Oft steckt hinter „grünen“ Initiativen kein echtes Konzept – sondern reines Imagepolieren.
Typische Greenwashing-Beispiele aus der Filmproduktion:
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Beispiel 1: Kompensation statt Reduktion
Ein Filmteam fliegt für kurze Drehs mehrfach ans andere Ende der Welt – kompensiert aber die CO₂-Emissionen durch Baumpflanzungen und vermarktet sich als „klimaneutral“. Doch: Kompensation darf kein Freibrief für vermeidbare Emissionen sein. -
Beispiel 2: Plastikgabel mit Bio-Siegel
Beim Set-Catering wird auf „kompostierbares Besteck“ gesetzt – das aber nach dem Dreh im Restmüll landet, weil keine industrielle Kompostierung verfügbar ist. Wirkungslos, aber gut für die Außendarstellung. -
Beispiel 3: Nachhaltigkeitslogo ohne Konzept
Das Produktionsplakat zeigt ein grünes Blatt-Icon – ein echter Nachhaltigkeitsplan fehlt jedoch. Es gibt keine Maßnahmen zur Emissionsreduktion, keine Green Consultants, keine Dokumentation. -
Beispiel 4: E-Auto als PR-Stunt
Der Produzent reist mit einem Elektroauto zum Dreh, das Team hingegen mit fünf Diesel-Transportern. Die Botschaft „wir setzen auf Elektromobilität“ wird so zur leeren Geste. -
Beispiel 5: Bio-Snacks, aber Wegwerf-Set
Während am Set biologisch produzierte Snacks verteilt werden, landen täglich dutzende Einwegbecher, Verpackungen und Requisiten im Müll – ohne Mülltrennung oder Recyclingkonzept.
So gelingt echte Nachhaltigkeit am Set
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Ganzheitlich planen statt punktuell handeln
Nachhaltigkeit muss alle Produktionsphasen betreffen – nicht nur das Catering oder ein Symbol auf dem Drehbuch. -
Green Consultants einbeziehen
Sie helfen, Maßnahmen sinnvoll zu planen und umzusetzen – mit Erfahrung, Standards und einem Blick für Machbares. -
Transparenz und Kommunikation
Offenlegen, was getan wird – und was (noch) nicht. Das schafft Glaubwürdigkeit statt Greenwashing. -
Wirkung statt Wirkungstreffer
Weniger reden, mehr tun: Jede eingesparte Fahrt, jeder wiederverwendete Scheinwerferkoffer zählt mehr als ein grüner Werbespruch.
Support gibt das Green Office Karlsruhe:
Echte Nachhaltigkeit beginnt dort, wo Verantwortung übernommen wird. Wer Greenwashing vermeidet, stärkt nicht nur die Umwelt, sondern auch das Vertrauen in die Produktionskultur. Das Green Office Karlsruhe unterstützt euch mit Know-how, Standards und Beratung.
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