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Welche Live Action-Remakes von Disney gibt es?

„Oben zu sein, oben an Land. Oben im Licht der Sonne am Strand“ möchte die neuste Heldin aus dem Disney-Universum gerne sein. Um sich diesen Traum zu erfüllen, stürzt sich die junge Seebewohnerin Arielle im kürzlich erschienen Disney-Film „Arielle, die Meerjungfrau“ in ein Abenteuer. Doch Moment: Neu ist „Arielle, die Meerjungfrau“ nicht. Erstmals wurde die Geschichte der jungen Meerjungfrau, die sich nichts sehnlicher wünsch, als Beine zu haben, 1989 von Disney erzählt. Damals sah der Film jedoch noch ganz anders aus: Während in der aktuellen Fassung Menschen (bzw. Meerjungenfrauen und Meerjungmänner) in die Rollen der Arielle, Ursula sowie des Prinzen Eric schlüpfen, wurden die Protagonistinnen und Protagonisten im Film von 1989 animiert.

 

„Arielle, die Meerjungfrau“ ist jedoch nicht der einzige Disney-Film, der mit einer Realverfilmung neu aufgelegt wurde. Viele der alten Disney-Klassiker erfuhren schon ein Revival als Realfilm. Welche Filme das sind, finden wir in der heutigen Filmfrage der Woche heraus. 

Disneyklassiker kommen als Realverfilmung zurück

Disneys Filme über Cinderella, Pinocchio oder Dumbo sind mittlerweile über 70 Jahre alt. Doch in den letzten 30 Jahren wurde ihnen neues Leben eingehaucht. Disney schafft es, alte Welten im neuen Glanz erstrahlen zu lassen. Mehrere Jahrzehnte nach erstmaligen Erscheinens des Originals als Animationsfilm legt Disney Studios nach und nach die Klassiker neu auf – jedoch nicht erneut als Animationsfilm, sondern dieses Mal als Realfilm.

 

Den ersten Versuch eines Live Action-Remakes wagte Disney bereits in den 90er-Jahren. Regisseur Stephen Sommers verfilmte „Das Dschungelbuch“ 1994 basierend auf seinem Original aus dem Jahr 1967 erneut. 19 weitere Animationsklassiker von Disney schafften es seitdem als Realfilm auf die große Kinoleinwand. 

Doch blieb es nicht bei diesem einen Dschungelbuch-Remake: Eine weitere Neuauflage wurde produziert. Auch der Animationsfilm „101 Dalmatiner“ aus dem Jahr 1961 hat mittlerweile zwei Live Action-Remakes. Die erste Neuauflage der beiden Filme als Realfilm stammt ebenfalls noch aus den 1990er-Jahren. "Das geht aber noch besser!", dachte sich Disney und wagte 2016 mit „The Jungle Book“ und 2021 mit „Cruella“ jeweils einen zweiten Versuch. Doch beim Film „Cruella“ liegt diesmal – der Name verrät es bereits – der Fokus weniger auf den süßen Dalmatinern, sondern mehr auf der Schurkin Cruella. 

Disney interpretiert seine Klassiker neu

Häufig sind Antagonistinnen und Antagonisten wie Ursula aus dem Film „Arielle, die Meerjungfrau“ oder Gaston aus „Die Schöne und das Biest“ nur Nebencharaktere. Im Mittelpunkt stehen stattdessen die Heldinnen und Helden der Geschichte, die das Gute verkörpern. In den Neuauflagen einzelner Disney-Klassiker nutzte man jedoch die Chance und drehte den Spieß um: Nicht das Gute, sondern das Böse steht plötzlich im Rampenlicht.

 

So zum Beispiel in dem Film "Cruella" aus dem Jahr 2021. Der Film erzählt die Geschichte der jungen Modedesignerin Estella alias Cruella, die früh ihre Mutter verloren hat und sich seitdem selbstständig mit Diebstählen und Gaunereien durchs Leben schlägt. Disney schafft es, Empathie für „das Böse“ zu wecken. Während man im Animationsfilm von 1961 dem Sieg über Cruella entgegenfiebert, erhofft man sich in der Neuverfilmung Gerechtigkeit für die talentierte Modedesignerin. Gleiches gilt beim Film „Maleficent“: Die im Animationsfilm verkürzt dargestellte Vorgeschichte der Fee rückt in den Fokus. Dem Publikum ist es so möglich, die Beweggründe von Maleficent nachzuempfinden. Disney schreibt so seine alten Geschichten neu und legt dadurch neue Facetten offen. 

Animationsfilme im Gewand von Realverfilmungen

Einer der Live Action-Remakes versucht sein Publikum zu täuschen. Alles in diesem Film sieht echt aus. Doch das Einzige, was nicht animiert ist, ist die allererste Aufnahme ganz zu Beginn des Films. Die Rede ist vom Film „König der Löwen“ aus dem Jahr 2019 – logisch. Mit echten Hyänen, Löwen, einem Warzenschwein und einem Erdmännchen gleichzeitig zu drehen, stelle ich mir persönlich auch eher schwierig vor. Das dachten sich anscheinend auch die Filmemacher dieses Films und entschieden sich dafür, den kompletten Film bis auf die eine Szene zu animieren. Doch die Tiere und Landschaften sehen alles andere als animiert aus. 

Auch im Jahr 2016 erschienenen Film „The Jungle Book“ ist alles animiert. Alles bis auf den Jungen Mowgli. Die hyperrealistischen Animationen der Tiere und Landschaften erwecken den Eindruck, als sei mit echten Tieren in real existierenden Landschaften gedreht worden, obwohl kein Tiger oder Bär auch nur in die Nähe des Sets gekommen ist. Genau das war das Ziel von Jon Favreau, Regisseur und Produzent des Films „The Jungle Book“. Er wollte beim Publikum das Gefühl erschaffen, als schaue man direkt in einen Dschungel mit echten Tieren. Sein Ziel hat Favreau definitiv erreicht.

Genau aus diesem Grund, weil nichts in diesen Filmen animiert aussieht, kann auch diese Art von Filmen in die Liste der Realfilme aufgenommen werden. Doch die Filme zeigen auf beeindruckende Weise, was heutzutage technisch alles möglich ist. 

Die Watchlist für alle Disney-Fans:

  • Das Dschungelbuch (1994)
  • 101 Dalmatiner (1996)
  • 102 Dalmatiner (2000)
  • Alice im Wunderland (2010)
  • Maleficent -Die Dunkle Fee (2014)
  • Cinderella (2015)
  • The Jungle Book (2016)
  • Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln (2016)
  • Die Schöne und das Biest (2017)
  • Christopher Robin (2018)
  • Dumbo (2019)
  • Aladdin (2019)
  • Der König der Löwen (2019)
  • Maleficent 2: Mächte der Finsternis (2019)
  • Susi und Strolch (2020)
  • Mulan (2020)
  • Cruella (2021)
  • Pinocchio (2022)
  • Peter Pan & Wendy (2023)
  • Arielle, die Meerjungfrau (2023)

Autorin: Ann-Sophie Linnartz

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