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UNESCO Creative City of Media Arts: Karlsruhe stellt Aktionsplan mit neuem Förderprogramm vor

Lichtkunstinstallation „Kaskade“ von Rainer Kehres. © Stadt Karlsruhe, Kulturamt, Foto: raumkontakt, Jürgen Lenhardt
Lichtkunstinstallation „Kaskade“ von Rainer Kehres. © Stadt Karlsruhe, Kulturamt, Foto: raumkontakt, Jürgen Lenhardt

Die Aufnahme Karlsruhes in das weltweite UNESCO-Netzwerk als Creative City of Media Arts bedeutet für die Stadt Auszeichnung und Auftrag zugleich. Darum strahlt seit vergangenem Montag eine aus 99 Globen bestehende Lichtkunst-Installation des Karlsruher Lichtkünstlers Rainer Kehres vom Karlsruher Rathausbalkon in die Welt. Zudem fördert die Stadt ab Mitte Januar 2020 Karlsruher Kunst- und Medienschaffende, Initiativen und Institutionen für lokale Medienkunstprojekte und zur Verstärkung des internationalen Austauschs.

 

Am 30. Oktober ist die Stadt Karlsruhe als erste und einzige deutsche Stadt in das internationale UNESCO Creative Cities Network als Stadt der Medienkunst aufgenommen worden. Sie steht damit künftig in einem Austausch mit Medienkunst-und Kreativstädten weltweit. In wachsendem Maße sind es die Städte, in denen die Menschen über Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen diskutieren. Karlsruhe versteht dies als wichtigen Auftrag auf kommunaler Ebene und sieht die Städte in ihrer Netzwerkarbeit als Gestalterinnen der weltweiten Zukunft. „Es geht in den Städte-Netzwerken darum, Erfahrungen zu teilen, um miteinander zu lernen, um Menschen über alle Grenzen hinweg zusammen zu bringen, um gemeinsam Projekte zuentwickeln, um Kreativität und Vielfalt zu teilen und zu erleben," stellt Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup fest.

 

„Medienkunst gehört zur DNA Karlsruhes. Insoweit ist die Entscheidung der UNESCO Generaldirektion in Paris nur folgerichtig. Der Titel ist Auszeichnung und Auftrag zugleich", so Mentrup weiter. Die städtische Bewerbung und der darin enthaltene Aktionsplan für die Jahre 2020 bis 23 ist unter der Federführung des Kulturamts mit der Unterstützung von rund 40 Karlsruher Netzwerkpartnern aus Kultur, Kreativwirtschaft, Forschung, Wissenschaft und der Open-Source-Szene sowie städtischen Gesellschaften und Dienststellen als Gemeinschaftswerk entstanden, darunter auch das Filmboard Karlsruhe.

 

Aktionsplan soll in den nächsten vier Jahren umgesetzt werden

Die im Aktionsplan formulierten Handlungsfelder umfassen die Medienkunst im öffentlichen Raum, Förderung von Medienkunst-Projekten und Stadtentwicklung durch Kultur-und Kreativwirtschaft auf lokaler Ebene wie auch den Ausbau der internationalen

Kooperationsnetzwerke der Stadt, der Kultur-und Wissenschaftseinrichtungen sowie Partnerschaften mit dem Globalen Süden. „Als City of Media Arts sind wir nun ausgezeichnet als eine Stadt, die mit Medienkunst die avancierteste Kunstform an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Forschung fördert und bestärkt“, betont Bürgermeister Dr. Albert Käuflein.

 

Die Umsetzung des Aktionsplanes soll in den kommenden vier Jahren erfolgen und aus der Stadtgesellschaft heraus entstehen. Als Mitglied des weltweiten UNESCO-Städtenetzwerks versteht die Stadt Karlsruhe Kultur-und Kreativität als Motor der Stadtentwicklung und die Aufnahme ins Netzwerk als Auftrag, Medienkunst-Projekte zu fördern, die sich auch an den 17 Zielen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen ausrichten.

Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, Lichtkünstler Reiner Kehres, Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche und Kulturbürgermeister Dr. Albert Käuflein neben "Kaskade".
Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, Lichtkünstler Reiner Kehres, Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche und Kulturbürgermeister Dr. Albert Käuflein neben "Kaskade".

„Karlsruhe besitzt vielfältige kulturelle Potenziale. Auch außerhalb des weltweit renommierten ZKM integrieren zahlreiche Projekte in der Karlsruher Kulturszene bereits jetzt Medienkunst und setzen sich interdisziplinär mit ihr auseinander, zum Beispiel mit Tanz, Oper und Kreativwirtschaft", erläutert Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche. Nach der UNESCO-Entscheidung sind jetzt weitere Projekte erwünscht. In einem ersten Schritt wird die Stadt Karlsruhe ein Budget für lokale Medienkunstprojekte wie auch für Netzwerk-Aktivitäten zur Intensivierung von Austausch und Kooperationen auf internationaler Ebene für Karlsruher Kultur-und Medienschaffende, Initiativen und Institutionen ausschreiben. Der Gemeinderat hat hierfür zusätzliche Mittel in Höhe von 100.000 Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt. Die Ausschreibung erfolgt Mitte Januar 2020. Ein sichtbares Zeichen mittels Medienkunst setzt die Stadt mit der Globen-Lichtkunst-installation „Kaskade“ des Karlsruher Lichtkünstlers Rainer Kehres, der dieses Werk speziellfür die Karlsruher Rathausfassade anlässlich der Aufnahme in das globale UNESCO-Netzwerkgeschaffen hat. Die 99 in einer Matrix installierten Globen, die einzeln ansteuerbar sind,strahlen auch mit wiederkehrenden Lichtspielen und Botschaften vom Rathausbalkon in die Stadt und die ganze Welt.