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Schlechte Halbjahresbilanz für Kinos: Deutlich weniger Besucher und Umsatz

Volle Kinos waren im ersten Kinohalbjahr 2018 eher seltener zu beobachten.
Volle Kinos waren im ersten Kinohalbjahr 2018 eher seltener zu beobachten. (Bildnachweis: Die Kurbel)

Die Menschen in Deutschland sind im ersten Halbjahr 2018 deutlich weniger ins Kino gegangen, hierdurch ist auch der Gesamtumsatz spürbar gesunken, so die Bilanz der FFA. Dies ist auch in Karlsruhe - obwohl sich die Metropole auf Platz 1 der Kinobesuche pro Jahr befindet - nicht ohne Konsequenzen geblieben: das Traditionskino Die Kurbel musste nicht zuletzt deshalb Insolvenz anmelden und hat seinen Spielbetrieb zum August einstellen müssen.

 

Insgesamt wurden in Deutschland von Anfang Januar bis Ende Juni 51,0 Millionen Tickets für einen Kinofilm gelöst, 9,2 Millionen weniger (15,2%) als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Gesamtumsatz ging dabei um 15,3 Prozent auf 439,1 Mio. Euro (518,5 Mio.) zurück. Positiv und damit gegen den Trend entwickelt hat sich der deutsche Film: Mit 11,3 Millionen verkauften Tickets lockten deutsche Produktionen mehr Besucher in die Kinos als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres (10,6 Mio.), die somit ihren Marktanteil von 18,2 auf 22,4 Prozent steigerten. Zugleich lag die Zahl der Kinosäle mit 4.812 Leinwänden auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren – ebenso wie erneut auch die Anzahl der Standorte (903), Kinounternehmen (1.176) und Spielstätten (1.671) angestiegen ist.

 

Erfolgreichster Film des ersten Halbjahres war der Hero-Actionfilm AVENGERS: INFINITY WAR mit 3,3 Mio. Besuchern. Unter den TOP 10 finden sich mit JIM KNOPF & LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER (1,6 Mio.), DIE KLEINE HEXE (1,5 Mio.) und DIESES BESCHEUERTE HERZ (1,3 Mio.) auch drei deutsche Besuchermillionäre. Die Zahl der Filmstarts ging im ersten Halbjahr erneut zurück – insgesamt liefen 281 (Vorjahr 298) neue Filme in den Kinos an, 17 weniger als im ersten Halbjahr 2017. Den größten Anteil daran hatten deutsche Filme mit 119 (Vorjahr 120) Filmstarts und US-amerikanische Produktionen mit 70 (87) Erstaufführungen.

Aufwärtstrend des Vorjahres hat sich nicht bestätigt

FFA-Vorstand Peter Dinges: „Der Aufwärtstrend des Vorjahres hat sich leider nicht bestätigt. Das Kinogeschäft lebt von der Attraktivität des Filmangebots, dem bislang die ganz großen Erfolge gefehlt haben. Hinzu kommen ein Jahrhundertsommer und eine Fußball-WM, in der sich die Verleiher ohnedies mit großen Filmstarts zurückhalten. Deshalb ist es umso erfreulicher zu sehen, dass sich der deutsche Film ausgesprochen positiv entwickelt hat. Besonders freut mich auch, dass dies auch auf den Unternehmergeist der Kinobetreiber zutrifft. Angesichts starker Filmstarts in der zweiten Jahreshälfte bin ich optimistisch, dass wir noch einen spürbaren Anstieg der Besucherzahlen erwarten dürfen.“

 

Zu den Erstaufführungen der kommenden Wochen zählen u. a. die beiden deutschen Schwergewichte Til Schweiger und Matthias Schweighöfer, die mit KLASSENTREFFEN 1.0 - DIE UNGLAUBLICHE REISE DER SILBERRÜCKEN bzw. 100 DINGE vor dem Filmstart stehen sowie Florian Henckel von Donnersmarcks WERK OHNE AUTOR, das in Kürze beim Filmfestival in Venedig im Wettbewerb steht und dort Premiere feiert. Hinzu kommen Erstaufführungen von und mit Detlev Buck (ASPHALTGORILLAS, WUFF), Sebastian Schipper (ROADS), Lars Eidinger (25KM/H), Michael Bully Herbig (BALLON) oder auch Bruno Ganz (DER TRAFIKANT).

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