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Was sind die schlechtesten Filme aller Zeiten?

Jährlich werden ca. 6.500 Filme gedreht. Dass dabei nicht jeder Film von großem Erfolg gekrönt ist, ist keine Überraschung. Mal überzeugt die Story nicht, ein anders Mal ist die Kameraführung oder die schauspielerische Leistung schlecht. Damit ein Blockbuster entsteht, müssen viele Faktoren zusammenkommen. Und es kann eben nicht jeder Film einen Oscar gewinnen. Die einzige Trophäe, die manche Filme höchstens zu Gesicht bekommen, ist die Goldene Himbeere – der Anti-Oscar unter den Filmpreisen. Einer muss schließlich den letzten Platz belegen. Welche Filme das Schlusslicht bilden und somit als die schlechtesten Filme aller Zeiten bezeichnet werden können, finden wir nun heraus.

 

Tauchen wir ab in die Tiefen des Internets in die Welt der Trashfilme, findet man zahlreiche Listen mit den Top 5, 10 oder 100 der schlechtesten Filmen. Einzelne Filme begegnen einem bei der Suche immer wieder: 

  • Battlefiled Earth: A Saga of the Year 3000 (2000)
  • Daniel, der Zauberer (2004)
  • The Room (2003)
  • Alone in the Dark (2005)
  • Disaster Movie (2008)
  • Glitter (2001)
  • Jack und Jill (2011)
  • Manos: The Hands of Fate (1966)
  • Birdemic: Shock and Terror (2010)
  • Die Windel-Gang 2 (2004)
  • Ich weiß, wer mich getötet hat (2007)
  • Meine Frau, die Spartaner und ich (2008)
  • Plan 9 aus dem Weltall (1959)
  • Santa Claus bezwingt die Marsianer (1964)
  • The Hottie & the Nottie – Liebe auf den zweiten Blick (2008)

Ein guter Film über einen der schlechtesten Filme aller Zeiten

Auch wenn der Film „The Room“ laut mehreren Filmbloggern anscheinend äußerst schlecht ist, hat er es trotzdem geschafft, in besonderer Weise gewürdigt zu werden. 2017 erschien der Film „The Disaster Artist“, der die Erschaffungsgeschichte dieses Trashfilms erzählt. Die Ironie daran ist, während der Film „The Room“ als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten auserkoren wurde, hat die Filmbiografie von James Franco über Tommy Wiseau mehrere Preise abgestaubt: 2017 wurden Scott Neustadter und Michael H. Weber vom National Board of Review für das beste adaptierte Drehbuch ausgezeichnet und 2018 erhielt James Franco den Golden Globe als bester Hauptdarsteller. 

Der Preis in der Kategorie schlechtester Film geht an …

… Nun, das ist nicht so eindeutig zu sagen. Wie wir oben bereits festgestellt haben, gibt es diesbezüglich viele unterschiedliche Meinungen. Ein Versuch, objektiv den schlechtesten der schlechten Filme zu küren, ist die „Goldene Himbeere“, der Anti-Oscar und den Filmauszeichnungen. Traditionell kürt die Goldene Himbeere am Abend vor den Oscars die schlechtesten Leistungen des vorangegangen Filmjahres. So werden unter anderem die schlechteste Schauspielerin und der schlechteste Schauspieler, das schlechteste Drehbuch sowie der schlechteste Film ausgezeichnet.

 

Bereits im März fand die diesjährige Preisverleihung statt. Aber wer hat denn nun in der Kategorie „schlechtester Film“ gewonnen? Im Jahr 2022 war laut Fachjury der schlechteste Film die Filmbiografie „Blond“ von Andrew Dominik. Im Film wird die Geschichte der Schauspielerin Marilyn Monroe erzählt. 

Verrottete Tomaten als Qualitätsmerkmal

Früher schmiss das Publikum verrottete Tomaten auf die Bühne, wenn das, was sie dort sahen, nicht ihrem Geschmack entsprach. Auch wenn heute keine Tomaten mehr geworfen werden, sind sie dennoch ein Indiz dafür, wie gut bzw. schlecht ein Film ist. Auf der Internetseite „Rotten Tomatoes“ ist beinahe jeder Film gelistet und mit dem „Tomatometer“ sowie einem „Audience Score“ ausgestattet. Während der „Audience Score“, wie der Name es bereits verrät, die Meinung des (Laien-)Publikums widerspiegelt, aggregiert das „Tomatometer“ die Meinungen anerkannter Kritikerinnen und Kritiker. 

 

Es ist nicht verwunderlich, dass unter den zahlreichen Filmen, die bisher produziert wurden, sich auch einige mit einem Rotten Tomato-Score von null Prozent finden. Vor allem Horrorfilme und Filme aus dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts dominieren den Markt der schlechten Filme. Um jedoch nun final festzustellen, welcher Film laut „Rotten Tomato“ der schlechteste Film aller Zeiten ist, ziehen wir den „Audience Score“ hinzu. Nicht nur Kritikerinnen und Kritiker, sondern auch das Publikum ist der Meinung, dass diese Filme besonders schlecht sind:

  1. Cabin Fever, 2016 (Tomatometer: 0%, Audience Score: 12%)
  2. Jaws The Revenge, 1987 (Tomatometer: 0%, Audience Score: 15%)
  3. Dark Tide, 2012 (Tomatometer: 0%, Audience Score: 16%)
  4. Simon Sez, 1999 (Tomatometer: 0%, Audience Score: 16%)

Filme können jedoch auch die Meinungen spalten. Nicht immer stimmt das Publikum mit Rezensionen von anerkannten Kritikerinnen und Kritikern überein. Während der Film „Venom“ von Regisseur Ruben Fleischer gerade einmal 30 % auf dem Tomatometer erreicht, liegt der Audience-Score für die Comic-Adaption aktuell bei 80 %. Bei welchen Filmen sich noch die Geister scheiden, ist in dem Artikel „Gut oder schlecht? 9 Filme, die Kritiker und Publikum spalten“ offenbart.

Was das Genre über die Filmqualität verrät

„Sex Sells“ – Das denken sich anscheinend auch die Filmemacherinnen und Filmemacher von Trashfilmen. Wer die Comedy-Filmreihe „American Pie“ kennt, weiß, wovon ich spreche. Aber auch Gewalt scheint ein Merkmal von Trashfilmen zu sein. Sei es in Action- oder in Horrorfilmen. Laut der Studie "Enjoying Trash Films" des Filmwissenschaftlers Keyvan Sarkhosh sind neben Komödien und Science-Fiction-Filmen, Horrorfilme besonders anfällig dafür, ein Trashfilm zu werden.

 

Was dann doch sehr verwundert, ist, dass uns auf der Suche nach dem schlechtesten Film aller Zeiten lediglich eine einzige Parodie begegnet ist: „Die Pute von Panem“. Der Film nimmt den erfolgreichen Science-Fiction-Film „Die Tribute von Panem“ auf den Arm. Neben „Die Pute von Panem“ gibt es noch weitere Parodien, die berühmte Filme ad absurdum führen, wie zum Beispiel „Fifty Shades of Black“ oder „Beilight – Bis(s) zum Abendbrot“. Jedoch sind nicht alle Parodien gleich Trashfilme. So ist unserer Meinung nach die Johnny Englisch-Filmreihe oder die Filme von Michael „Bully“ Herbig immer wieder sehenswert. 

Wer sich bisher alle schlechten Filme fleißig notiert hat, um für den nächsten Filmabend vorbereitet zu sein, muss sich nicht schämen. Keyvan Sarkhosh hat in seiner Studie außerdem herausgefunden, dass sich vor allem jene mit einem hohen Bildungsniveau für Trashfilme begeistern können – und Männer.

Ein Filmabend mit Oliver Kalkofe und Peter Rütten

Wer auch eine Vorliebe für besonders schlechte Filme hat, sind Oliver Kalkofe und Peter Rütten. Seit 2013 schauen sich die beiden für ihr Format „Die schlechtesten Filme aller Zeiten“ regelmäßig gemeinsam einen Trashfilm an und kommentieren diesen. Auch nach zehn Jahren kann man sich gemeinsam mit dem Duo einen der schlechtesten Filme aller Zeiten anschauen. Aktuell umfasst die Filmreihe 152 Folgen. Zuletzt standen die Filme „Bierfest“, „Megaforce“ und „Tammy and the Teenage T-Rex“ im Mittelpunkt. Vor allem die Jubiläumsfolge, in der der Film „Tammy and the Teenage T-Rex“ gezeigt wurde, ist sehr zu empfehlen. Es ist, als schaue man auf einen Unfall: Man würde gerne wegsehen, kann es aber nicht. Wer das nicht verpassen will, sollte unbedingt auf der Website von Tele 5 vorbeischauen.

 

Nun sind wir also davor gewarnt, um welche Filme beim nächsten Filmabend besser einen großen Bogen gemacht werden sollte. Aber welche Filme sollte man sich stattdessen anschauen? Dieser Frage sind wir in der früheren Filmfrage der Woche – „Was sind die besten Top 100-Filme“ – nachgegangen. 

Autorin: Ann-Sophie Linnartz

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Kommentare: 1
  • #1

    Summer shark attack (Mittwoch, 03 Januar 2024 23:40)

    Wirklich schlecht dargestellte der Haie