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80 Prozent der Kinositzplätze müssen während der Corona-Krise leer bleiben

Auch die Karlsruher Kinos wie die Schauburg haben schon seit Monaten solch vollen Ränge nicht mehr gesehen. (Bild: FugeFoto)
Auch die Karlsruher Kinos wie die Schauburg haben schon seit Monaten solch vollen Ränge nicht mehr gesehen. (Bild: FugeFoto)

Dass den deutschen Kinobetreibern durch die Covid-19-Pandemie erhebliche wirtschaftliche Schäden entstehen, ist bekannt. Nun hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC im Auftrag der Filmförderungsanstalt FFA die Auswirkungen von Covid-19 auf die Kosten und Einnahmen der Kinos bis zum Jahresende analysiert.

 

Der Untersuchung liegt die Annahme zugrunde, dass aufgrund der Abstandsregeln nur 20 Prozent der Sitzplätze genutzt werden können, wodurch insbesondere am Wochenende weniger Tickets verkauft werden können als nachgefragt werden. Zudem haben die Verfasser zwei Szenarien bestimmt: In Szenario 2 gehen sie davon aus, dass im Verlauf des Jahres besonders attraktive Filmstarts weiter verschoben werden und es dadurch zu einem Besuchsaufkommen von nur noch 50 Prozent im Dezember kommt. Im Gegensatz dazu betrachtet Szenario 1 die Bedeutung von internationalen Blockbuster-Starts für den Kinomarkt: Würden diese, wie im Sommer geplant, nicht weiter verschoben, läge der Filmbesuch im Dezember bei 80 Prozent des Durchschnittsbesuchs.

 

Während die Kinobetreiber in einem durchschnittlichen Jahr bei einem Gesamtumsatz (Ticketverkäufe, Getränke, Snacks) von ca. 1.500 Millionen Euro und Kosten (u.a. Filmmiete, Personal- und Raumkosten) von ca. 1.425 Millionen Euro einen Gewinn vor Steuern von rund 75 Mio. Euro erwirtschaften, sinken in Szenario 1 der Gesamtumsatz auf 800 Mio. Euro und die Kosten auf 1.025 Millionen Euro, wodurch ein Verlust von 225 Millionen Euro entsteht. Ohne internationale Blockbuster-Starts prognostiziert Szenario 2 bei Kosten von 975 Millionen Euro und einem Umsatz von nur noch 650 Millionen Euro einen Verlust von 325 Mio. Euro.