Wie wird man Schauspieler?

Der erste Schritt ist, herauszufinden, warum du Schauspieler werden möchtest. Liebst du es, auf der Bühne zu stehen? Fasziniert dich die Idee, in Rollen zu schlüpfen und Geschichten zu erzählen? Deine Motivation zu kennen, hilft dir dabei, den langen und oft herausfordernden Weg durchzuhalten. Ein solides Fundament ist das A und O. Schauspielunterricht hilft dir, grundlegende Techniken zu erlernen. Dazu zählen:

• Körpersprache: Wie kannst du Emotionen mit deinem Körper ausdrücken?
• Stimmbildung: Wie setzt du deine Stimme ein, um Gefühle oder Stimmungen zu vermitteln?
• Improvisation: Wie reagierst du spontan auf unerwartete Situationen auf der Bühne oder vor der Kamera?

Du kannst zunächst an Kursen in deiner Nähe oder auch online teilnehmen, um herauszufinden, ob die Schauspielerei wirklich etwas für dich ist. Hier gibt es einige spannende Angebote beim Filmboard Karlsruhe. Einmal einen Präsenzkurs mitzumachen, und sei es nur an einem Wochenende, ist sehr ratsam, weil sich die eigene Vorstellung, wie die Arbeit als Schauspieler sein könnte und die Realität, wie diese Arbeit tatsächlich ist, nicht selten sehr voneinander unterscheiden. Stellst du dabei fest, dass die Schauspielerei genau das ist, was du dir als deinen beruflich machen möchtest, mach dich im nächsten Schritt schlau, was weitere Bildungsangebote angeht.

Professionelle Schauspielschulen sind eine gute Wahl, wenn du eine Karriere anstrebst. Die Aufnahmeprüfungen dafür sind allerdings alles andere als leicht und benötigen eine gute Vorbereitung. Dafür suchst du dir am Besten einen Schauspielcoach, der mit dir die Vorsprechrollen erarbeitet und dich auch wieder aufbauen kann, wenn du die Aufnahmeprüfung nicht geschafft hast. Denn eins muss dir bewusst sein: Jeder Schauspielschüler hat in der Regel mehrere Anläufe gebraucht, bis er schließlich an der Schauspielschule anfangen durfte.

Was zunächst wie eine lästige Angelegenheit klingt, wird dich als ausgebildeten Schauspieler durch dein weiteres Berufsleben begleiten. Denn auch bei Vorsprechen oder Castings wirst du immer mit anderen konkurrieren und nicht jede Rolle bekommen. So gesehen, bietet dieses Aufnahmeritual einen ersten Vorgeschmack auf das Leben als Schauspieler.

Hast du es auf eine Schauspielschule geschafft, meisterst dort Prüfung um Prüfung und kannst dort letztendlich deine Ausbildung erfolgreich abschließen, wartet mit dem Berufseinstieg die nächste große Aufgabe auf dich. Egal, ob du dich für das Theater oder den Filmbereich entscheidest, deine Einträge in Castingdatenbanken warten schon auf dich. Du musst im Netz auffindbar sein, wenn du arbeiten möchtest. Oder anders formuliert: wer als Schauspieler nicht sichtbar ist, den gibt es schlicht nicht.

Doch auf welchen Datenbanken soll man sich anmelden? Reicht der Basiseintrag, der meist kostenfrei ist, oder soll ich doch die Bezahlvariante wählen? Hast du dich entschieden, musst du deine Datenbanken natürlich füllen. Professionelle Fotos und eine Showreel-Szene sind dabei das absolute Minimum. Mit der Zeit wirst du immer mehr haben, mit dem du deine Einträge erweitern kannst, aber um mehr zu bekommen, musst du erst einmal anfangen, ganz nach dem Motto: „Beginne jetzt, da, wo du bist und mit dem, was du hast.“ 

Ein Quereinstieg in die Schauspielbranche, ganz ohne Abschluss an einer Schauspielschule, ist natürlich auch möglich. Aber selbst dann gilt: lernen, lernen, lernen. Talent ist nicht alles in diesem Business. Und nur, weil man sich Text merken kann, ist man noch lange kein Schauspieler. Das richtige Handwerkszeug und Training gehören einfach dazu.

Hier bieten sich Workshops, aber auch Coaches mit Einzelunterricht an, um deine Fähigkeiten besser einschätzen und deine schauspielerische Palette gezielt erweitern zu können.

Die Schauspielbranche lebt von Beziehungen. Besuche Theateraufführungen, Filmfestivals und Branchen-Events. Dort kannst du nicht nur für deine Schauspielerei dazu lernen, sie machen auch Spaß und du triffst auf Gleichgesinnte aus deiner Branche.

Du wirst früher oder später feststellen, dass man immer wieder auf dieselben Leute trifft und erneut mit ihnen ins Gespräch kommt. Und auch, wenn man sich nur ein Mal im Jahr bei einem bestimmten Event sieht, ist es dank Social Media einfach den Kontakt aufrecht zu erhalten und wer weiß, für was dieser Kontakt einmal nützlich sein kann.

Auch erfahrene Schauspieler lernen ständig dazu. Zu denken, mit Abschluss deiner Ausbildung bist du fertiger Schauspieler und bis in alle Ewigkeit top gebucht, ist der größte Fehler, den du machen kannst. Workshops, neue Techniken oder der Wechsel in ein anderes Medium (z. B. Synchronisation oder Voice Acting) erweitern deine Fähigkeiten und halten dich wettbewerbsfähig.

Du wirst als Schauspieler selten in einer Daueranstellung sein, außer du bekommst einen mehrjährigen Vertrag im Theater oder eine Dauerrolle in einer Serie, was aber eher die Ausnahme ist. Für die Zeit zwischen deinen Schauspieljobs kannst du Workshops und Weiterbildungen sehr gut nutzen, um im Training zu bleiben und somit auch deine Fähigkeiten leichter abrufen zu können, wenn es bei einem Casting oder einem Dreh darauf ankommt.

Die Schauspielbranche ist hart umkämpft und Erfolg kommt oft nicht über Nacht. Bleib dran, auch wenn die ersten Jahre schwierig sein können. Nutze Rückschläge als Chance, dich weiterzuentwickeln, und halte an deinem Traum fest.

Ein Meme auf Social Media, das gerne von Coaches in der Schauspielbranche verwendet wird, fasst es sehr gut zusammen: „Overnight success takes 10 years of hard work“. 

Schauspieler zu werden, erfordert Leidenschaft, Talent und vor allem Durchhaltevermögen. Indem du kontinuierlich an deinen Fähigkeiten arbeitest, Kontakte knüpfst und Gelegenheiten nutzt, kannst du dir eine erfüllende Karriere aufbauen. Denk daran: Jede große Schauspielkarriere beginnt mit dem ersten Schritt – wage ihn!